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Rezension "Almost" Anne Elliot

©dtv

Klappentext:

Viel mehr als eine Liebesgeschichte

 

Drei Jahre ist es her, dass Jess Jordans‘ Leben über ihr zusammenstürzte. Um zur Normalität zurückzukehren, braucht sie einen Sommerjob und einen Freund. Unbedingt. Als ausgerechnet ihr Mitschüler Gray mit ihr um den Job konkurriert, geht Jess einen Deal mit ihm ein: Sie teilen sich den Job, er bekommt das ganze Geld und tut dafür so, als wären sie ein Paar. Jedoch:

 

1. ist Gray schon seit drei Jahren heimlich in sie verliebt.

 

2. spielte er in der Nacht, die alles veränderte, eine Schlüsselrolle…

 


Womit Jess nicht rechnet: Dass sie sich in Gray verliebt und dadurch alte Wunden wieder aufbrechen.

 


 

Meine Meinung:

Almost war definitiv ein Buch was hier viel zu lange ungelesen lag. Aber manchmal spielt das Leben einfach anders und so bin ich froh, dass es eins der ersten Bücher 2018 für mich war.

 

Der Schreibstil ist locker, modern und flüssig und die Geschichte sehr autenthisch und fesselnd. Man lernt hier durch einen Perspektivwechsel die Sichten von Jess und Gray kennen und bekommt dadurch einen guten Einblick in die Gefühls- & Gedankenwelt der beiden.
Den Titel "Almost" finde ich perfekt für die Geschichte.

 

Zum Inhalt verweise ich gerne auf den Klappentext. Denn der sagt schon genug aus. Jess braucht also den Praktikumsjob und einen Freund um ihre Eltern davon zu überzeugen, dass sie ein normales Leben führen kann, damit ihre Eltern ihr mehr Freiheiten lassen. Denn sie hat seit der verhängnisvollen Nacht vor 3 Jahren einige Probleme - das größte ist wohl ihre Schlafstörung die sie mit einem übermäßigen Konsum von Red Bull und Power Naps am Tag zu kompensieren.

Jess war mir direkt sympathisch. Sie kommt autenthisch rüber, hat ihre Probleme und gelernt ihre Gefühlswelt hinter Masken zu verbergen. Aber sie ist auch eine wahnsinnig starke junge Frau mit einem trockenen bissigen Humor, der mich oft zum schmunzeln gebracht hat. Sie ist loyal und sehr um das Wohl ihrer Familie bedacht und versucht vieles einfach mit sich selbst auszumachen. Auch damit sie ihre Freiheiten zurück erlangt, denn ihre Eltern sind sehr überbeschützend geworden.

 

Grey...hach Grey. Er war einfach unglaublich sympathisch. Er hat immer wieder hinter Jess Fassade geblickt und sie so geschickt ausgespielt. Ein sehr loyaler Kerl, der für das richtige einsteht - selbst wenn er sich selbst damit im Weg steht. Ich mochte seine ganze Art an sich. Seine Selbstgespräche und seine manchmal schlechten Witze, ebenso wie er immer wieder automatisch ins flirten geraten ist und Jess so völlig aus dem Tritt gebracht hat.

Die Beiden harmonierten total gut miteinander und es war so schön mit anzusehen, wie Grey und seine beiden Freunde Jess zum aufblühen gebracht haben. Endlich hat sie auch mal los lassen können. 
Aber nicht nur die Liebesgeschichte stand hier im Vordergrund - nein. Hier ging es auch um heilen, Selbstfindung und verzeihen. Das hat die Autorin in eine so fesselnde autenthische Geschichte gepackt, die mich sehr berühren konnte.
Grey versucht immer wieder Jess zu helfen die Vergangenheit aufzuarbeiten und ihr Leben wieder aufzunehmen. So verbringen die zwei einen tollen Sommer voller schöner Momente und noch schöneren neuen Erinnerungen.

Jess hat immer wieder Flashbacks... und als am Ende dann die Erinnerungen an die besagte Nacht zurückkehrt, scheint alles dem Ende geweiht. 

 

Auch die Nebencharaktere sorgten für ein stimmiges Gesamtbild. Grey's Oma war super süß, seine Freunde mochte ich direkt und auch Jess Schwester war einfach nur klasse. Jess Eltern und den Coach konnte ich nie ganz nachvollziehen und hatte bis zur Auflösung meine Probleme mit ihnen. Aber dann konnte ich es nachvollziehen. Dennoch war mir das Ende dann doch etwas to much und daher vergebe ich "nur" 4,5 Sterne - denn ansonsten konnte mich die Geschichte völlig überzeugen :)

 

✰ 1/2