27.08.2021

„… Damit erreichst Du niemanden, Dein Bemühen bleibt fruchtlos.“
Stellt euch diesen Satz in einer intimen Situation vor.
Alle fordern immer, genauer hinzusehen, mehr als einen Blick zu wagen, predigen, „Hinter die Fassade“ zu schauen. Wie wäre es also, sich auch in der #bookbubble #bloggerszene zwei Minuten mehr Zeit für eine Beurteilung zu nehmen & einen Blick über die Zahlen hinaus zu riskieren?
Welcome to „WIR kotzen uns aus“ – Blog trifft auf elende Zweifel & Unsicherheiten.
Sind wir, jene die unter dreitausend, zweitausend, tausend Follower vorweisen, weniger wert, als jene großen, die oft nach einem gleichen Stigma vorgehen, einen Feed haben, in dem optisch ein Beitrag den anderen gleicht? Geben wir uns weniger Mühe, schreiben wir mit weniger Leidenschaft? Fehlt uns das Herzblut oder sind wir einfach nicht stark, aktiv genug, um im stetig wachsenden Blog-Dschungel gesehen zu werden? Ja, sind wir wirklich erfolglos?
Sorry not sorry, aber pffff.
Vielfalt ist alles & selbst die kleinsten Blogs erreichen eine Gruppe von Menschen. Wir alle haben eine Chance verdient – auch wenn unser Feed Querbeet, filterfrei & kunterbunt daher kommt. Auch ohne zahlreiche, belanglose Kommentare, die sich weder auf das angesprochene Thema noch den Text beziehen, sind da, wenn auch nur eine handvoll, Menschen die wirklich Interesse an unseren Beiträgen habe & jeder Einzelne ist wertvoll.
Absagen? Kein Problem. Das Kontingent ist nicht unerschöpflich.
Doch der Ton macht die Musik – zwischen den Zeilen zu lesen.
„Ich wollte Euch, oder eher euer fruchtloses, bedeutungsloses Bemühen nicht beleidigen.“
Sagt eine Autorin, die gerade ihre 1000 Follower hat & ihr Buch unter einem „Blogger*innen gesucht-Post“ anbieten muss. Andere Aussagen, die ihre Absage unterstrichen, waren ebenso spitz & respektlos - keine unserer Bemühungen ist sinnvoll, wir erreichen niemanden, daher sind wir nicht geeignet.
Zugegeben, unser Kommentar war „Das klingt interessant.“ nicht „Wir möchten unbedingt dabei sein.“ Interesse gleicht also einer begeisterten Anfrage? Eigentlich nicht.
Somit hält sich die Enttäuschung stark in Grenzen.
Aber wir möchten, dass jeder Blog weiß, dass er gut genug ist – & jeder Leser, der erreicht wird, wertvoll ist. Jeder.
Wir lieben unsere stillen Follower & wir lieben die Mails, in denen steht „Deinetwegen habe ich das Buch gekauft.“
We say: Here we are.

"Wieso drucken Selfpublisher nicht  einfach alle ihre Bücher?
Wieso sind die Prints limitiert?
Wieso muss ich vorbestellen?"
Um Antworten darauf zu geben, haben wir zwei Autorinnen delikate, private Fragen gestellt. Es geht um Finanzen, Zweifel und Erfahrungen.
Den Anfang macht Erin J. Steen:
Wie viel bleibt Dir, wenn Du ein Print verkaufst?
E.: Mit bleiben von einem Print je nach Distributionsweg unterschiedlich viel. Bei den Büchern, die aktuell im Buchhandel verfügbar sind, bekomme ich nur wenige Cent Gewinn pro verkauftem Buch, wenn überhaupt. Bücher, die ich direkt über meinen Shop verkaufe, bringen da deutlich mehr und die helfen letztlich, einen Auflagendruck zu finanzieren.
Du hast schon auf gut Glück drucken lassen, bist also in Vorkasse gegangen:
welche Erfahrungen hast Du damit? Konntest Du mit den Einnahmen Deine Ausgaben decken?
E.: Die Bücher im Auflagendruck waren eine herbe Enttäuschung, um ehrlich zu sein. Um vernünftige Preise zu nehmen, musste ich 300 bzw. 400 Stück drucken lassen, von denen bislang nicht einmal ein Viertel verkauft sind. Deshalb mache ich das vorerst nicht mehr. Das finanzielle Risiko ist hoch und ohne entsprechende Nachfrage sinnlos. Bislang habe ich die Kosten für den Druck noch nicht wieder drin und meine Hoffnung, dass das ohne Messen oder den großen Durchbruch klappt, sind eher gering.
Wie gehst Du mit der Unsicherheit um?
E.: Die Unsicherheit ist nicht so schlimm für mich. Aber was mich belastet, sind die vielen unverkauften Bücher, die ich täglich sehe. Für mich symbolisieren diese Stapel Misserfolg und lassen mich immer wieder in Frage stellen, ob sich der Aufwand lohnt. Trotzdem schreibe ich weiter, aber ich treffe meine Entscheidungen nun deutlich zurückhaltender und pessimistischer. So lasse ich für "High Fashion Mystery" eben nur 10 oder 20 Stück drucken und selbst davon bleiben welche im Regal. Wahrscheinlich werde ich in Zukunft irgendwann das Thema Buchsatz (=aufwendig und teuer) ganz aussparen, obwohl ich selbst gerne Prints im Regal habe.
Ganz oder gar nicht - wie wichtig ist Dir die Qualität Deiner Bücher?
Machst Du Unterschiede zwischen Print & eBook?
E.: Wenn ich ein Buch mache, dann mache ich es richtig. Bei den Qualitätsansprüchen gibt es keinen Unterschied zwischen ebook und Print. Dass für ein Print eben Buchsatz und Druckkosten zusätzlich anfallen, ist der einzige Unterschied.
Auf welche Werbemittel setzt Du?
E.: Werbemittel bzw. Werbung an sich sind ein schwieriges Thema. Durch die ausgefallenen Präsenzveranstaltungen der letzten Jahre, haben Lesezeichen und Co an Bedeutung verloren. Verkauft haben die sicher bislang auch kaum. Es waren Sammelobjekte, von denen die meisten am Ende des Tages in der Mülltonne gelandet sind. Ich bin froh, dass ich sowas nun nicht mehr in rauen Mengen drucken lasse. Dabei hatte ich immer ein schlechtes Umweltgewissen.
Ich habe stark auf Buchboxen gesetzt, aber auch da ist die Nachfrage rückläufig. Online-Werbung bei Facebook und Amazon ist ein Bereich, in dem man Erfolg haben kann, aber auch hier muss man investieren. Ohne das ist Sichtbarkeit aber kaum zu gewährleisten.
Kurz um? Ich weiß auch nicht mehr weiter.
Ich kann mir vorstellen, dass die finanzielle Anspannung auch ein familiäres bzw privates (Streit-) Thema wird...?
E.: Die Kosten sind bei uns in der Familie zum Glück kein Streitpunkt. Es geht eher um den Platz, den wir einfach nicht haben. 1000 oder mehr (keine Ahnung, wie hoch die aktuelle Zahl ist) unverkaufte Bücher nehmen ganz schön viel Raum ein!
Ist Selfpublishing, das Leben als Autorin, ein rentabler Beruf?
E.: Als Autorin bleibt mir kaum ein Gewinn am Jahresende (je nachdem, welche Kosten ich dem Job tatsächlich zuschreibe, mache ich zum Teil sogar seit Jahren ein Minus). Von Einkommen oder Nebenjob kann da also nicht die Rede sein. Ich arbeite wöchentlich rund 20-30 Stunden als Autorin und Selfpublisherin und am Ende des Jahres kann ich mir vielleicht davon einen Kaffee bei Starbucks leisten. Deshalb habe ich dieses Jahr meine Kosten drastisch reduziert und lasse eben kaum noch etwas drucken, weil ich weniger gebundenes Kapital haben will.
… wieso machst Du weiter?
E.: Ich schreibe, weil ich meine Geschichten und meine treuen Leserinnen liebe. Ihr seid nicht viele, aber in meinem Herzen seid ihr groß! Und ich werde nicht damit aufhören… auch wenn es finanziell ein Schuss in den Ofen ist 🤪 … weil ich eben so bin. Ich verstehe jeden, der unter diesen Bedingungen aufgibt, verzweifelt oder weint. Es ist ein hartes Geschäft und wenn man nicht zu den Glücklichen gehört, ist es objektiv unsinnig. Aber wer ist schon objektiv?
Ich möchte glauben, dass ich irgendwann mehr Leser finde, die meine Bücher (auch als Prints) kaufen, aber derzeit ist es sehr eingeschränkt und vielleicht muss ich das einfach akzeptieren.

Wir danken Erin für ihre Ehrlichkeit & bewundern die junge Autorin für ihren Willen, ihr Können & ihren Biss!
Auch Olivia Mea hat uns unsere direkten Fragen nicht übel genommen & Einblicke in ihre Ausgaben & Einnahmen gewährt,
über den Irrtum von dem "weniger Wert" des eBooks geplaudert & darüber, was ihr besonders wichtig ist.
 
Hand aufs Herz: Wie viel bleibt Dir, wenn Du ein Print verkaufst?
O.: Das ist eine schwere Frage, denn man muss es ja aus verschiedenen Perspektiven betrachten. Man kann nicht sagen: Der Druck kostet Summe X, davon zieh ich das oder das ab.
Es ist viel mehr ein Kalkulieren von einigen großen Abschnitten: Lektorat, Buchcover und Vorbereitung für den Druck sind ja nur ein Teil der Ausgaben. Lieferkosten, Merchartikel, Werbekosten … Da kommen ja eine Menge weiterer Ausgaben dazu … Und dann, wenn es endlich an die Leserinnen geliefert werden soll, darf man die Verpackung und die Versandkosten nicht unterschätzen! Ich versende aus Österreich, hier gibt es zum Beispiel keinen Buchversand. Jedes Mal, wenn ich gratis versende oder eine Aktion anbiete, muss ich über die Grenze fahren und verliere neben dem Benzingeld, 2 Euro pro versendetem Buch.
Du hast schon auf gut Glück drucken lassen, bist also in Vorkasse gegangen,
welche Erfahrungen hast Du damit?
O.: Prinzipiell habe ich nur gute Erfahrungen gemacht. Meine Bücher sind zum Teil bereits zwei, dreimal nachgedruckt worden und ja, natürlich habe ich auch noch immer welche zu Hause auf Lager, aber die Druckkosten haben sich bei "Requia" zum Beispiel immer mit dem ersten Bestellvorgang bezahlt gemacht. Lektorat, Werbung etc. – diese Kosten brauchen schon länger, um sie herein zu bekommen, und bei manchen Buchreihen bin ich da sicher eher in der Waage …
Gab es schlechte Erfahrungen mit Vorbestellern?
O.: Nein, noch nie.
Wenn jemand sagte, er will mich lesen, dann las er mich auch.
Ich habe viele Leser/innen, die unsicher sind, weil meine Bücher oft mit Adjektiven wie „komplex“ oder „anfangs verwirrend“ verbunden sind, aber das ist in Ordnung. Jede Blume hat ihre Zeit – sagt die Trainerin unserer Tochter immer, und so ist es auch mit den Lesern – jeder Leser hat seine Zeit, und irgendwann werden meine Bücher dann genau richtig für die Person sein 🙂
Sind Deine Ausgaben letztendlich wieder in Deinen Händen oder machst Du, trotz Verkauf, minus?
O.: Das ist jetzt eine dieser Fragen, die man nicht wirklich klar beantworten kann. Ich investiere so viel in mein „Hobby“, Zeit, Leidenschaft, Begeisterung, Kreativität – und das ist ja unbezahlbar. Dann müssen eben viele Fixkosten abgedeckt werden, Kostenpunkte, die man nicht NICHT haben kann, sondern die wir alle haben, sobald wir selbst verlegen wollen – und dann, nicht zu unterschätzen – braucht es ja auch regelmäßig Rezensionsexemplare oder Gewinnspiele.
Ich glaube, wenn ich alles zusammenzähle – also wirklich ALLE Facetten – dann bin ich vermutlich weder im Plus noch im Minus, sondern halte mich gut in der Waage …
Woran machst Du fest, ob es eine Deiner Geschichten als Print geben wird?
O.: Ach das ist einfach: Ich will eigentlich schon aus Prinzip jedes meiner Bücher drucken. Aber inzwischen habe ich gelernt, dass ich zum Beispiel keine Taschenbücher mehr machen werde (also außer bei der Requia – Reihe Band 4 etc. für die, die ein TB hatten) … Ich verkaufe Gebundene mit Signatur einfach deutlich stärker.
"Drachenehr" wird jedoch nur gedruckt, wenn genügend Ja schreien –
ab wie vielen Lesern rentiert sich der Druck für ein Print?
O.: Das ist mehr ein Deal mit meinem Mann, weil jeder Druck sehr viel Arbeit für ihn bedeutet, und er macht es nur, wenn eine gewisse Summe an fixen Käufern vorhanden ist. Ansonsten ist seine Zeit einfach derzeit zu Kostbar und durch den Neustart seines Handyspiels auch wirklich, wirklich knapp bemessen.
Bei "Drachenehr", z. B., reichen rund 30 Vorbesteller schon aus, damit er bereit wäre, mein neues Baby wieder in Druck zu geben.
Hast Du Tipps bzgl der Auswahl einer Druckerei?
O.: Ich glaube, dass manchmal die kleinen Firmen, ei denen der Druck eventuell auf den ersten Blick etwas „teurer“ wirkt, nicht zwingend schlechter sind. Sie bieten oft einen besseren Kundenservice an, was gerade anfangs praktisch ist …
Eine gute Lektorin zu finden ist schon eine schwerere Sache, da brauchte ich auch drei Anläufe … Aber jetzt bin ich im Hafen angekommen und lass meine Lektorin sicher nicht mehr ziehen ^^
Was ich nicht tue: Ich verhandle nicht. Ich bin keine Feilscherin. Ich denke: Jeder macht den Preis, den er vertreten kann und der ihn irgendwie leben lässt. Ich würde weder meine Lektorin runterdrücken noch mit der Druckerei einen Sonderdeal aushandeln wollen. So bin ich nicht …
Ganz oder gar nicht - wie wichtig ist Dir die Qualität der Bücher, die Du an die Leser bringst?
O.: Die Qualität ist gerade für mich als Selbstverlegerin sehr wichtig.
Meine Bücher (die Gebundenen) haben z. B. immer eine Fadenheftung und das Papier ist ein etwas stärkeres, als der günstige Durchschnitt. Früher verwendete ich ein Papier, welches leicht gelblich war, leider gibt es das jetzt nicht mehr, darum musste ich auf weiß umstellen (für mich fürchterlich, aber so ist es eben) … Jedes Buch, das mein Haus verlässt, ist in einem einwandfreiem Zustand. Kleine Makel werden bei mir sofort zum Stapel der Mängelexemplare gelegt … und auch bei meiner Lektorin spare ich nicht. Sie durchwühlt meine Geschichten und bringt – falls nötig – den Rotstift ganz grauenvoll zur Geltung … Aber so gehört es sich, und das hebt ja auch den Lesefluss für die Leser/innen ^^
EBook vs Print - Was rentiert sich mehr, was wird eher gekauft?
O.: Huch, das habe ich noch nie analysiert. Ich glaube, finanziell betrachtet ist das echte Buch wertvoller für mich. Aber leichter zum Verkaufen sind die E-Books, sie brauchen auch eindeutig weniger Platz in meinem Keller 😉
Wie hoch ist die finanzielle Belastung des Autors, wenn es "lediglich" um ein eBook geht?
O.: Auch ein E-Book braucht ein Cover, das Lektorat ist, ebenso wie die Werbekampagne & ein paar verschenkte Exemplare zu Beginn, unumgänglich. Also, wer denkt, E-Books sind billiger in der Produktion, der irrt sich! Dem Lektorat ist es nämlich egal, ob es ein gedrucktes oder digitales Buch wird – und wir sprechen nicht von kleinen Summen, sondern von ein paar Tausenden, wenn es um mehrere hundert Seiten geht …
Wie sieht es also mit dem Zeitaufwand beider Medien aus?
O.: Da gibt es in der Basis keine Unterschiede. Der Beginn ist der Selbe:
Das Buch muss geschrieben, das Cover erstellt werden, das Lektorat bezahlt sein.
Dann ist es jedoch so:
E-Books können sofort digital erhältlich sein, während gedruckte Bücher zwischen 4 und 8 Wochen Druckzeit mit sich bringen.
Zudem müssen gedruckte Bücher regelmäßig umgelagert werden, damit sie wirklich druckfrei und makellos bleiben.
Ich kann mir vorstellen, dass die finanzielle Anspannung auch ein familiäres bzw privates (Streit-)Thema wird … ?
O.: Also bei mir und meinem Mann zum Glück gar nicht, auch unsere Tochter ist sehr stolz darauf, dass die Mama Bücher schreibt. Wir diskutieren nicht, ob es sich rentiert oder nicht rentiert – solche Fragen gibt es nicht. Wir leben nur einmal, und das wissen wir beide 🙂 Aber, was wir vorallem jetzt bewusster machen, seit unsere Tochter Eiskunstläuferin ist: Wir kalkulieren es stärker durch. Ich kann nicht einfach so zum Spaß etwas in Druck geben lassen, dafür fehlt inzwischen die Deckung, und das wäre das Risiko nicht wert …
Auf welche Werbemittel setzt Du?
O.: Aktuell? Auf keines. Dafür fehlt mir die Zeit und das nötige Kleingeld. Ich weiß, das ist dumm und ein großer Fehler, weil ich dadurch unsichtbarer werde – aber Bücher werden zum Glück nicht schlecht und es finden immer wieder neue Gesichter zu mir … manchmal eben über vier Ecken …
Zu letzt: Ist Selfpublishing, das Leben als Autorin, ein rentabler Beruf oder sollte es als Hobby & Nebenbei betrachtet werden?
O.: Das kann ich nicht pauschal beantworten. Ich bin in erster Linie eine riesige Mischung aus Mutter, Ehefrau und Lehrerin, und habe vor das alles zu Bleiben. Für mich wäre Selbstverlag also nicht rentabel, weil ich das, was ich als Lehrerin im Monat verdiene, nach aktuellen Zahlenstand nie ersetzen könnte. Und dann kämen ja Steuern dazu, also würde ich ja wieder ganz viel verlieren und …
Nein. Für mich ist es ein wundervolles Hobby und so soll es auch sein. Druck- und Sorgenfrei … ❤
Abschließende Worte:
"Ich hoffe, ich konnte euch ein klein wenig Einblick in die Welt hinter den Büchern geben. Es ist immer ein sehr schweres Thema, denn auf der einen Seite will ich ja keine Leser verschrecken, sie können ja nichts dafür, dass die Entstehung eines Buches so komplex ist – auf der anderen Seite wünsche ich mir aber für mich und all meine Kollegen dort draußen mehr Fairness im Bezug auf den Buchpreis. Ein E-Book um 2,99 verramschen zu müssen, weil es sonst nicht gekauft wird, tut eben einfach immer noch weh … "

Hey ihr Lieben,

 

ich habe in der letzten Zeit immer wieder gelesen, dass Autoren das Gefühl haben Folgebände - oder Bücher allgemein - in kurzen Zeitabständen zu veröffentlichen, da Leser sonst nicht gewillt sind weiter zu kaufen.

Diese Gedanken mache ich mir jetzt schon einige Zeit und daher habe ich beschlossen meine Gedanken dazu einfach einmal nieder zu schreiben.

Bei einer Autorin auf der Seite (ich weiß leider nicht mehr bei wem ich es gesehen habe) gab es dann dazu auch einen Post, was man als Leser angemessen hält um auf ein Buch zu warten.
Die Antworten fand ich ehrlich erschreckend, denn der Großteil sagte 4 Wochen - 3 Monate alles andere wäre eine Zumutung.

Ich weiß nicht, ob es den meisten Lesern klar ist, aber viele Autoren ob beim Verlag oder SPler haben auch noch einen Job. Familie, Hobbys, Haushalt. Da schreibt man eben nebenbei. Dazu kommen die Kosten für Cover, Lektorat, Korrektorat und ich bin sicher ich habe noch einige Dinge vergessen - das will ja auch erstmal alles bezahlt werden.

Denn als Leser möchte man ja auch ein ansprechendes Cover und am liebsten ein fehlerfreies Buch. Diese Dinge nehmen aber auch Zeit in Anspruch und das Buch muss nochmal überarbeitet werden.

 

Wieso möchten die wenigsten lange auf Bücher warten?

Denn meiner Meinung nach geht die Qualität eines Buches verloren, wenn man sich so unter Zeitdruck gesetzt fühlt.
Dann beschwert der Leser sich, das ein Folgeband oder ein neues Buch nicht so gut wie das erste ist.
Das viele Fehler drin sind und wer weiß was noch. Vorallem bei SPlern ist es oftmals so, dass Leser nur ungeduldig warten.

Ich bin selbst kein geduldiger Mensch und wenn ich ein Buch habe was mir gut gefallen hat, würde ich am liebsten lieber früher als später weiterlesen....

 

 

Aber ganz ehrlich? Ich warte so lange wie es eben dauert ein gutes Buch zu schreiben. Ob das jetzt 4 Wochen oder 4 Jahre sind.

Klar ist das manchmal ätzend, wenn man lange warten muss - aber Vorfreude ist die schönste Freude.
Falls ich den Inhalt vergessen habe, lese ich den ersten Band eben nochmal oder eben der letzte der aus der Reihe erschienen ist.

In der Zwischenzeit gibt es soooooo viele Bücher die ich lesen kann und mir helfen die Wartezeit zu überbrücken.

 

Lieber warte ich ein bisschen länger, bekomme aber dafür dann auch ein Buch was es mit dem vorherigen oder den vorherigen aufnehmen kann. Wo die Qualität gleichbleibend ist und ich weiterhin die Geschichte und die Charaktere genießen kann. In der ich wieder abtauchen und mich drauf einlassen kann.

Denn genau das geht oftmals verloren, wenn ein Autor denkt er müsste schnell nachliefern.

Und wer könnte es ihm verdenken?

Es fehlt einfach dann auch die Zeit um die Geschichte wachsen und reifen lassen zu können. Vielleicht wollen Protagonisten nicht so mitspielen wie er das gerne hätte und brauchen Zeit sich zu entwickeln, Zeit damit die Geschichte glaubhaft bleibt.

 

Wenn einem doch die Geschichte gefallen hat und der Schreibstil  fesselnd war - warum ist man dann nicht bereit zu warten?
Ich halte es so, wenn mich ein Buch begeistert hat halte ich Ausschau danach, frage evtl auch mal beim Autor nach ob es Neuigkeiten oder evtl sogar schon ein ungefähres Datum gibt und wenn es dann endlich erschienen ist kaufe ich es und stürze mich direkt wieder in die Welt.

Ein Zeitraum, egal wie lange dieser dauert, ändert ja nichts daran dass mir ein Buch gefallen hat. Das ich erfahren möchte wie es weitergeht oder ich die Charaktere ins Herz geschlossen habe.

 

Heutzutage möchte jeder Perfektion, aber niemand möchte die Zeit aufbringen, dass diese überhaupt annähernd erreicht werden kann.

Schade finde ich das auch für die Autoren. Viele machen echt viel für die Leser - sei es nun Gewinnspiele, privater Kontakt, Vergabe von Rezensionsexemplaren oder auch Einblicke in die Entstehung des nächsten Buches. Und dann bekommt er manchmal vermittelt, er darf sich keine Zeit lassen. Hat Angst Leser zu verlieren. Oft habe ich gelesen, dass es eben viele Autoren und Bücher gibt und man dann weiterzieht.
Aber wieso, wenn man die Geschichte mag?
Was ändert sich in so einer Wartezeit?
Mag ich das Buch dann nicht mehr? Den Schreibstil? Den Autor?

Ich kann es nicht so ganz nachvollziehen und vielleicht überdenken einige ihre hohen Erwartungen ja auch!

 

Liebe Autoren ihr macht einen tollen Job. Ihr schenkt uns tolle Lesestunden, tolle Charaktere und eure Zeit.
Danke dafür!